FDP Sandhausen

L600 – „Wahrheit und Realität sind jetzt gefragt“

Zur Stellungnahme des Herrn Klaus Ihlenfeld, LNV, zum L 600 – Rückbau vom 12.11.2014 in der RNZ

Der Stellungnahme des Herrn Ihlenfeld vom LNV muss ich wiedersprechen und einiges in aller Kürze klarstellen. Falsch ist nämlich die folgende Darstellung Ihlenfelds: „Bereits im Jahr 1987 sei auf Betreiben Sandhausens mit der Trassenvariante A für den Neubau der B 535 durch das Kirchheimer Feld der Grundstein … gelegt worden“. Richtig ist, dass das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) zwischen 1985 und 89 auch der Gemeinde Sandhausen die drei Varianten A, B, C zur Beratung vorgelegt hat. Der Gemeinderat Sandhausen hat dann 1989 mit großer Mehrheit der Variante A zugestimmt. Ich habe damals mit der FDP dagegen gestimmt; und zwar aus Sicht des Naturschutzes und der zu befürchteten Verkehrsbelastungen auf Sandhausen beim Rückbau der L 600 zu einem Wirtschaftsweg.

Da ich bei den Besprechungen mit dem RP z.T. dabei war, war mir damals bereits klar, dass die Variante A auch ohne Sandhausens Votum gebaut werden wird. Auch damit die Siedlung Patrick-Henry-Village eine komfortable Verbindung nach HD-Rohrbach bekommt. Dies zeigt auch die Erkenntnis, dass die Ablehnung und Klage Heidelbergs gegen die Var. A keinen Erfolg hatte. Insofern wäre Sandhausen heute in einer besseren Lage, wenn der GR gegen die Var. A gestimmt hätte. Aber das ist „Schnee von gestern“.

Inzwischen hat sich seit 1989 der Verkehr mehr als verdoppelt. Da die neue B 535 wegen eines Vetos der Stadt Heidelberg nicht vierspurig ausgebaut wird, wird die L 600 dringend gebraucht; und zwar nicht nur von den Sandhäusern sondern vor allem den Verkehrsteilnehmern im Umkreis. Sandhausen war auch bereit, erhebliche Ausgleichsmaßnahmen zu schaffen, aber nicht ohne Kostenbegrenzung, wie dies vom RP in einem „Knebelungsvertrag“ festgeschrieben wurde. Dieser Vertrag, so das RP, sei nicht mehr verhandelbar und dies obwohl Herr Bürgermeister Kletti sich seit einigen Jahren für einen Konsens mit dem RP und den Verbänden eingesetzt hat.

Die „Naturschützer“ müssen sich nun fragen lassen, ob sie nicht besser ihren Einfluss bei ihren Freunden in der Landesregierung für den Naturschutz geltend gemacht hätten; und zwar so, dass Sandhausen finanziell nicht in die Knie gezwungen wird. Der Rückbau der L 600 zum Feldweg bringt bei diesem intensiven Feldanbau links und rechts der Straße nichts für den Naturschutz. Deshalb liebe Umweltverbände, erkennt die Realität an und rettet für den Naturschutz was noch zu retten ist.

Dr. Heinz Bahnmüller, Sandhausen

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