FDP Sandhausen

Ausgleichsmaßnahmen im Naturschutz zur Erhaltung der L 600

Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde über die Umsetzung des Alternativkonzeptes zum Rückbau der L 600 – hier die Ausweisung des Naturschutzgebietes Brühlwegdüne – gesprochen. Gerade wir, die FDP-Fraktion, haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die L 600 weiterhin Bestandteil unserer Infrastruktur bleibt. Infolgedessen gibt es auch weiterhin keine zusätzliche Belastung durch erhöhtes Verkehrsaufkommen im Ortskern von Sandhausen. Machbar war dies durch das Festlegen von insgesamt vier Ausgleichsmaßnahmen. Dafür wurde zwischen dem Land Baden-Württemberg und der Gemeinde Sandhausen ein Vertrag abgeschlossen, dem der Gemeinderat am 1. Juni 2015 auch einstimmig zugestimmt hat. Diese sind wie folgt:

· Maßnahme 1: Ausweisung Naturschutzgebiet im Bereich „Am Brühlweg“

· Maßnahme 2: Verbindung von Sandrasenflächen im Naturschutzgebiet „Pflege Schönau – Galgenbuckel“

· Maßnahme 3: Sandrasenflächen im Naturschutzgebiet „Hirschacker-Dossenwald“ in Schwetzingen

· Maßnahme 4: Aufwertung der Landschaft im Umfeld der L 600/B 535

Für die Umsetzung dieser vier Punkte stellt die Gemeinde Sandhausen 750.000 Euro zur Verfügung. Die Maßnahmen 2 und 4 sind bereits abgeschlossen, die Maßnahme 3 steht kurz vor dem Abschluss.

Bei der ersten Ausgleichsmaßnahme hat sich die Gemeinde verpflichtet, einer ca. 32 ha großen Fläche am Brühlweg („Schlangenweg“) als Naturschutzgebiet zuzustimmen. In diesem Gebiet sollen Sandrasenflächen, Wintergrün- und Weißmoos-Kiefernwälder, sowie Steppen-Kiefernwälder entstehen. Durch diese Maßnahme wird der ursprüngliche Charakter der Sandhäuser Dünenlandschaft wieder hergestellt. Mit der Freilegung kommen die ursprünglichen Sandböden wieder ans Licht, und es entstehen besondere Bodenverhältnisse, die für spezielle Pflanzen und Tiere Lebensraum bieten. So gehört die Sandhäuser Düne nach dem Glockenbuckel (48 ha) zur zweitgrößten Dünenlandschaft im oberen Rheintal.

Auch wurde in der Gemeinderatsitzung die Rodung von ca. 15 ha Wald, die mit dieser Maßnahme im Zusammenhang stehen, intensiv thematisiert. Macht es Sinn diese Rodung durchzuführen? Welche Bedenken gibt es in puncto Klimaschutz? Wir von der FDP-Fraktion sehen in Abwägung von Pro und Contra sehr wohl die konkurrierenden Themen, sprechen uns aber dann für die wichtige Bedeutung der Pflanzen- und Tierwelt aus.

Die Gemeinderatsfraktion der FDP vertraut auch hier den Fachleuten, die sich für diese Maßnahmen ausgesprochen und das Konzept zur Neugestaltung der Sandhäuser Düne erstellt haben. Die Fraktion der FDP stimmte somit diesem Beschlusspunkt zu.

Volker Liebetrau, FDP-Gemeinderat

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