FDP Sandhausen

Jahresbericht der Schulsozialarbeit des Friedrichstifts an den Schulen in Sandhausen

Ich zitiere aus der Homepage des Friedrichstifts:

„Die Schulsozialarbeit hat sich in den letzten Jahren mit ihren unterschiedlichen Angeboten zu einem wichtigen Bestandteil der Schulkultur entwickelt. Die Schulsozialarbeit ist eine wirkungsvolle und von Nachhaltigkeit geprägte Unterstützungsmöglichkeit für alle am Schulleben Beteiligten.“

Heute liegt der Jahresbericht der Schulsozialarbeiter für das Schuljahr 2017/2018 vor.

Für Sandhausen im Speziellen sieht diese „Unterstützung“ bezogen auf unsere Schulen wie vorgetragen aus.

Ziel ist auch hier die Kooperation mit allen Lehrkräften für eine gute Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen unter Miteinbeziehung der Eltern.

Das Arbeitsfeld der Schulsozialarbeit ist mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Schullandschaft geworden. Dabei fordern unterschiedliche Schularten unterschiedliche Vorgehensweisen: so lag an der Pestalozzischule der Aufgabenschwerpunkt bei der Einzelfallhilfe.

Hier gab es bei einer Schülerzahl von 54 Schülern 320 Schülergespräche. Das ist schon eine Hausnummer! Die Kurzgespräche zwischen Tür und Angel nicht mitgerechnet. Für 13 Schüler gab es wöchentliche Einzeltrainings, zugeschnitten auf deren persönliche Bedürfnisse.

Außer der Beratung der Eltern und Lehrer wird sich auch oft mit Jugendamt, Familienhelfern und Therapeuten ausgetauscht. Fazit: Die Schulsozialarbeiter bewältigen ein großes Aufgabengebiet.

Bei der Arbeit mit den Klassen wird der unterschiedliche Bedarf berücksichtigt, so dass in der unteren Klasse ein „Sozialtraining“ angeboten wird. In den oberen Klassen waren Gesprächskreise und Praktikumsfindung gefragt.

Neben der Schule als Einsatzort sind die Schulsozialarbeiter aber durchaus auch im Zuhause der Schüler im Einsatz. So entsteht oft ein besserer Einblick in das soziale Umfeld der Schüler und die Gespräche mit den Eltern gestalten sich manchmal auch einfacher.

Lehrkräfte und Schulleitung werden hier von der Schulsozialarbeit auch tatkräftig unterstützt. So gab es im vergangenen Schuljahr 96 Gespräche mit Lehrkräften. Durch die enge Zusammenarbeit konnten hier erfolgreich Probleme gelöst werden.

An der Theodor-Heuss-Grundschule mit 496Schülern ist die Schülerschaft eine andere. Hier ist häufig auch Betreuung nach dem Unterricht gefragt. Das Angebot hierfür deckt nicht immer den Bedarf. Laut Schulsozialarbeit müssen gerade Kinder aus sozial benachteiligten Familien oft ohne eine mögliche Betreuung zurechtkommen.

Die Schwerpunkte der Schulsozialarbeit lagen wie im Jahr davor auch auf der Arbeit mit Schülern, mit Einzelfallberatung, der Arbeit mit Klassen, Streitschlichtung, Elternarbeit und Beratung für Lehrkräfte.

Dabei macht die direkte Arbeit mit den Schülern 50% des gesamten Aufwandes aus. Bei 60 Schülern kam es zu Einzelkontakten. Häufig wird aber auch hier in der Pause oder auf dem Flur spontan den Schülern geholfen. In 4 Klassen wurde soziales Kompetenztraining durchgeführt.

Beachtlich ist die Zahl der Beratungsgespräche mit den Eltern, die sich mit 83 Fällen verglichen mit dem Vorjahr fast verdoppelt hat. Hier ist es wichtig, die Unterstützung weiter auszubauen.

Bei insgesamt 190 Schultagen im Jahr sind auch 72 Lehrergespräche und 18 Gespräche mit Kooperationspartnern eine beachtliche Zahl.

Und um bei den Zahlen zu bleiben: 96 Mal gab es eine Streitschlichtung zwischen Schülern bzw. Schülergruppen, die hilft, gewaltfrei Konflikte zu lösen.

Fazit: der Bedarf an Schulsozialarbeit an dieser Schule ist insgesamt sehr hoch und steigt stetig. Zum Erfolg führt hier ein intensiver Kontakt mit den einzelnen Kindern und ständige Unterstützung. Die Zeit, die hier zur Verfügung steht, ist jedoch begrenzt. Oder besser: es könnten einfach mehr Fachkräfte sein.

Anhand von Fallbeispielen wurde von Frau Demissie über Einzelfälle aufgezeigt, wie vielfältig, aufwändig und auch langwierig sich Schulsozialarbeit gestaltet.

Im  Schulzentrum hat das Gymnasium 830 Schüler, die Werkrealschule167 Schüler. Für beide Schularten ist je eine 50% Stelle Schulsozialarbeit eingerichtet.

Hier im Schulzentrum wurde räumlich geschickt für beide Schularten ein Büro eingerichtet. Die Schulsozialarbeit war bei Klassenratssitzungen, Klassengesprächen, war Ansprechpartner für bedarfsorientierte Beratung,  war im regelmäßigen Austausch mit den Klassenlehrern und förderte die soziale Kompetenz.

In der Werkrealschule wurde der Kontakt zur neuen Schulsozialarbeiterin ausgebaut. In Gruppen wurde hier in Zusammenarbeit mit den Lehrern Streitigkeiten und Konflikte bewältigt. Es wurden auch hier Gespräche mit Eltern und Lehrern geführt.

Auch am Gymnasium kam es zu Klassenstreitigkeiten und schwierigen Gruppenbildungen. Hier hat die Schulsozialarbeit aktiv Konflikthilfe angeboten. Gerade in der Unterstufe gab es Klassenstreitigkeiten und Konflikte, die mit Worten wie auch mit Taten ausgetragen wurden.

Für Schüler der 10. Klassen wurde ein Workshop zur Vorbereitung auf das Sozialpraktikum angeboten.

Am Gymnasium wie an der Werkrealschule wird in den großen Pausen eine Sprechstunde angeboten, um Konflikte zu besprechen.

Es wurden Schülermentoren ausgebildet, die bei Konflikten während der Hausaufgabenzeit helfen.

Prozentzahlen entsprechend des anteiligen Aufwandes durch Schüler/Lehrer/Eltern sind bei diesem Bericht nicht aufgeführt.

Das Fazit unserer Fraktion: der Schulsozialarbeit geht die Arbeit nie aus, sie ist ein neutrales Bindeglied zwischen Schülern, Eltern und Lehrkräften.

Zuständig und kompetent und unverzichtbar.

Oder, wie mein Fraktionskollege sagte: „Schon toll, was die so leisten!“

Heidi Seeger

FDP-Gemeinderätin

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