Der Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2026 wurde in der Gemeinderatssitzung im Oktober einstimmig beschlossen.
Gemeinderat Diem nahm hierzu für die FDP-Fraktion Stellung.
Unser Dank gilt Herrn Forstbezirksleiter Schweigler und Revierförster Edler, sowie ihren hauptamtlichen und freiwilligen Helfern, die zum Erhalt unseres Waldes in Sandhausen beitragen.
„Erhalt des Waldes“ ist in der aktuellen klimatisch unsicheren Zeit eine Herkules Herausforderung, die bei der politischen Großlage in der Welt eher als Sisyphos Aufgabe erscheint. Von der Einhaltung der Klimaziele wird abgerückt oder ist bis heute nicht in manchen Köpfen angekommen, obwohl und gerade bei uns die Klimaerwärmung seine negativen Auswirkungen zeigt.
Die nicht-Einplanung der ordentlichen Holzentnahme zeigt, dass unser althergebrachter Kiefernwald nicht mehr existent ist. So ist schlicht und einfach kein Holz mehr da, welches gewinnbringend entnommen werden kann.

Wir von der FDP-Fraktion unterstützen sehr die neuen Strategien von Revierförster Edler, unsern Wald für die Zukunft zu stärken.
So wird individuell und gezielt auf Neophyten-Bekämpfung gesetzt, statt großflächig zu arbeiten und die Mittel hier resultatlos verbraten.
Auch unterstützen wir die Umgestaltung der Waldvergesellschaftung mit hitzeresistenten Baumarten, um die nicht mehr lebensfähigen Kiefern und Buchen zu ersetzten.
Hier wird die Natur zur Unterstützung herangezogen, der Eichelhäher hilft Baumsamen aus zentralen Plätzen in die Fläche zu tragen. Mit Punktuellen Gattern schützt man wertvolle Naturverjüngung gegen Verbiss und schafft so Trittsteine, aus denen sich der Wald erneuern kann.
Gemeinderat Diem wies aber auch auf die Gewichtung der Waldnutzung hin, für die wir Freien Demokraten schon seit Jahren plädieren.
An Erster Stelle steht die Naherholung für unsere Bevölkerung.
Sieht man, wieviel Geld für Kultur, Sport und Aufenthaltsqualität unsere Gemeinde ausgibt, beispielhaft genannt wurde unsere Festhallensanierung, so sind die nicht mal 100.000 Euro im Bewirtschaftungsplan ein kleines Geld für die Möglichkeit unserer Bevölkerung zur körperlichen Ertüchtigung, Wissenserweiterung und Wellness, die unser Wald bietet.
Danach kommt für uns die naturnahe Bewirtschaftung, wie Förderung von Biodiversität, Lebensraum und Kompensation negativer Klimaauswirkungen.
An letzter Stelle steht für uns eine wirtschaftliche Waldnutzung durch Nutzholz, wissen wir doch, dass auf unseren mageren Dünenstandorten kein gewinnbringender Forstbetrieb möglich ist.
Abschließend dankt die FDP Fraktion nochmals den anwesenden Förstern für ihren Einsatz, der trotz radikalem Wandel in unserem Wald immer noch das Gefühl vermitteln kann, im Westen von Sandhausen eine lebendige grüne Lunge zu wissen.
Georg Diem
FDP Gemeinderat