FDP Sandhausen

Kindergarten- und Schülerbetreuungsplanung 2023/2024

Wie ist unsere momentane Kindergartenlandschaft?

Der St. Josef Kindergarten musste wegen der dortigen personellen Situation in den Kindergarten St. Elisabeth verlagert werden. Die Folge: eine neue Betriebserlaubnis aufgrund der Örtlichkeit musste beantragt werden und dazu
war auch leider eine Reduzierung um 26 Kitaplätze nötig. Auch in der Kindertagesstätte „Schatzkiste“ wurden 4 Plätze gestrichen, weil sonst ein gefordertes „ungestörtes Schlafen“ nicht möglich gewesen wäre.

Weitere Faktoren:

Mehr Kinder durch neue Wohnbebauung, Zuzug von Familien und Zuweisung von Geflüchteten mit Kleinkindern.
Dazu kommt eine angespannte Personalsituation. Deshalb gilt in Baden-Württemberg eine Ausnahmeregelung, zumindest noch
für das laufende Kitajahr, nach der es möglich ist, zwei Kinder mehr als erlaubt pro Gruppe zu betreuen.

Da ab September 2023 mehr Kinder in die Kindergärten kommen als abgehen, werden hier weitere Betreuungsplätze benötigt, um den Rechtsanspruch der Familien auf einen Platz in einer Kindertagesstätte zu erfüllen. Das Resultat mehr Kinder – weniger Plätze:

Es werden mindestens zwei weitere Betreuungsgruppen im Untergeschoss „Wirbelwind“ geschaffen. Macht 40 bis 45 neue Betreuungsplätze. Hier wäre, räumlich gesehen, sogar noch Luft nach oben. Insbesondere dann, wenn wie vorgesehen die beiden Hortgruppen des „Wirbelwind“ in die Räumlichkeiten des St. Josef Kindergartens umziehen könnten.

Sollte es für all das geplante die dafür nötige Betriebserlaubnis geben und könnte dazu benötigtes Fachpersonal eingestellt werden, dann sähe es in unserer Kindergartenlandschaft sehr gut aus. Aber gerade das Thema „Fachpersonal“ beschäftigt uns schon seit Jahren. Laut GEW werden bis 2025 rund 40.000 Erzieherinnen und Erzieher fehlen.

Deshalb versucht man in Sandhausen, neue Wege zu gehen, um Fachkräfte für die Kindergärten zu bekommen bzw. um diese auszubilden. Neben Auszubildenden, Anerkennungspraktikanten, Personen im freiwilligen sozialen Jahr, könnte man sich vorstellen, ein duales Studium „Kinderpädagogik“ anzubieten. Hier finden wir neue Ideen durchaus interessant.
Und, laut Verwaltung wurde auch die diesjährige Planung für das Kindergartenjahr 2023/2024 einvernehmlich mit allen Trägervertretern in Sandhausen abgestimmt. Dies sei noch einmal positiv erwähnt.

Fazit:

So wie es zur Zeit aussieht, kann bei Umsetzung allem Geplanten allen 1 bis 6 jährigen Kindern ein Betreuungsplatz angeboten werden, vielleicht mit etwas Wartezeit, aber dann bestimmt Dies sind Pflichtaufgaben unserer Gemeinde, die wir uns viel kosten lassen. Lohnerhöhungen und ein Mehrbedarf an Fachkräften schlagen natürlich ordentlich zu Buche.

Um so schöner, wenn man dann im Radio erfährt:
„Geldsegen aus Berlin – Baden-Württemberg steckt 500 Mio. Euro in seine Kitas“.

Das Land bekommt in diesem und im kommenden Jahr insgesamt knapp 500 Mio. Euro vom Bund, um seine Kindertageseinrichtungen zu verbessern. Gedacht ist das Geld für die Kita-Leitungen, die dadurch mehr Zeit für
Leitungsaufgaben bekommen sollen. Dadurch soll die Qualität der Einrichtungen weiterentwickelt werden. Wobei für mich eher die Überlegung steht: mehr Qualität ergibt sich auch durch genügend Fachkräfte.

Und noch ein paar Zahlen:

Die Kosten der Kinderbetreuung als Pflichtaufgabe belaufen sich in 2023 laut Plan der Finanzverwaltung auf knapp 8,6 Mio. Euro. Dazu kommt noch über 1 Mio. Euro für die Schülerbetreuung als Freiwilligkeitsleistung dazu.
Was die Schülerbetreuung betrifft, so ist anzumerken, dass es hier eine Warteliste gibt. Man schaut aber auch hier nach neuen Örtlichkeiten und Möglichkeiten der für die Betreuung und möchte weitere Hortplätze schaffen. So wäre es perfekt, wenn an der Grundschule selbst, wie bereits im Gespräch, neue Hortplätze – mit Ferienbetreuung – geschaffen werden könnten. Somit würde sich auch unser Angebot für die Freiwilligkeitsleistung der Schülerbetreuung verbessern.

Die Fraktion der FDP stimmt der Kindergarten und Schülerbetreuungsplanung 2023/2024 und somit allen Punkten der Empfehlung zu.

Für die FDP Fraktion
Heidi Seeger

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